Am Sonntag, dem 3. August 2008 haben 42 Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 16 Jahren in der Nähe der kleinen Mühlviertler Ortschaft Selker in Oberösterreich ihr zweiwöchiges Sommerzeltlager begonnen.
06.08.2008
Feuer, Freunde, Ferien. Zeltlager Selker begonnen
Am Sonntag, dem 3. August 2008 haben 42 Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 16 Jahren in der Nähe der kleinen Mühlviertler Ortschaft Selker in Oberösterreich ihr zweiwöchiges Sommerzeltlager begonnen.
Sonntag: Es war ein fröhliches Wiedersehen für jene, die schon in den vergangenen Jahren mit dabei waren. Nach und nach zieht Leben in die Zelte ein. Gruppiert rund um eine zentrale Lagerfeuerstelle liegt die kleine Zeltstadt. Da sich viele Teilnehmer schon vom letzten Jahr kennen, entsteht schnell eine dynamische Gemeinschaft. Wer zum ersten Mal dabei ist, wird schnell in die Gruppe integriert. Schon am Nachmittag startet das erste Fußballspiel. Herausforderung dabei ist, die scharfen Schüsse möglichst so präzise zu platzieren, dass der Ball nicht in der angrenzenden Feldaist landet. Andernfalls beginnt ein kleiner Wettlauf um den Ball, der spätestens etwas weiter bachabwärts wieder aus dem Wasser gefischt werden muss. Gleichzeitig startet irgendwo mit lautem Geschrei die erste Wasserschlacht, die mit ziemlich durchnässten Gestalten endet. Aber bei den angenehmen Temperaturen spielt das keine Rolle. Um 18.30 Uhr hat sich schon ein kräftiger Appetit auf das erste gemeinsame Abendessen eingestellt. Nach Informationen über die Lagerregeln und einer fröhlichen Runde um das Lagerfeuer mit gemeinsamen Liedern und einer Abendandacht von Reinhard Schwab geht dieser erste Tag seinem Ende zu. Die erste Nacht im Zelt steht bevor …
Für das Team heißt es: Der Anfang ist gemacht. Eigenartig, dass trotz mehr oder weniger langer Erfahrung das Lagerleben auch für die Betreuer immer wieder eine gewisses Spannung mit sich bringt. Jede Gruppe ist anders. Wie wird es diesmal werden? Am Zeltplatz ist inzwischen Ruhe eingekehrt – Zeit, um kurz über die ersten Eindrücke zu sprechen und den nächsten Tag zu besprechen. Dann ist auch für uns Zeit, in unsere Schlafsäcke zu kriechen.
Das Team besteht heuer aus folgenden Personen: David Lumpi, Christian Grassl, Reinhard Schwab, Isabell Schwab, Carina Brugger und Lisa Retar. In der Küche wird Waltraud Schwab von Markus Weinhandl und Thomas Brugger tatkräftig unterstützt. Mit von der Partie sind diesmal auch Labradormischling Casey und Wohnzimmertiger Muni, die nicht nur die Natur und den freien Auslauf, sondern auch die Streicheleinheiten durch die anwesenden Menschen genießen. Wobei der Katze die fröhliche Runde manchmal offensichtlich zu viel ist.
Montag: Heute stehen bei warmem Sommerwetter verschiedene sportliche Aktivitäten am Programm. Nach der ersten Bibelarbeit, bei der David und Christian in die Gleichnisse Jesu einführen, wird das Volleyballfeld eingerichtet und eingeweiht. Der kleine Bach, der das idyllische Gelände umfließt, ist ein eigener „Spielplatz“. Zwischen zwei Bäumen hat David eine sogenannte „Slackline“ gespannt, auf der sich die ersten Seiltänzer ihre akrobatischen Gehversuche machen. Aber keine Angst, aus 20 cm Höhe fällt niemand sehr tief. Erstaunlicher Weise gibt es einige Spezialisten, die recht schnell das nötige Gleichgewicht finden. Thomas als Skater hat da einen kleinen Vorteil und beherrscht den Balanceakt recht schnell.
Schneller als gedacht geht dieser Tag seinem Ende entgegen. Als die ersten Sterne am Himmel zu funkeln beginnen, ist es Zeit, rund um ein knisterndes Lagerfeuer zu singen und die spannende Lebensgeschichte von William Carey zu hören, der als einfacher Schuster zum Indienmissionar wurde und die Bibel in mehrere Sprachen übersetzte.
Dienstag: Obwohl der Montagabend trocken war, zieht in der Nacht eine kleine Regenfront durch. Es ist ein besonderes Gefühl, wenn man im warmen Schlafsack liegt und der Regen auf das Zeltdach prasselt. Wenn man wie wir so unmittelbar in der Natur lebt, nimmt man auch solche Ereignisse viel intensiver wahr. Der Dienstag beginnt also feucht, aber nach der Bibelarbeit wird es immer freundlicher und gegen Mittag lässt sich die Sonne sehen. Sport und Spiel, aber auch verschiedenen Workshops steht nichts im Weg. Apropos Workshops: Für die Kreativen gibt es allerhand zu basteln. Neben einer „Affenfaust“, einem kleinen Schlüsselanhänger aus einem Stück Seil, machen andere aus bunten Plastischnüren mit verschiedenen Knüpftechniken Stifthüllen oder anderes. Parallel dazu ist ein kleiner Trupp mit Christian im Wald unterwegs, in dem die Pilze Hochsaison haben. Leider nicht nur die Genießbaren, aber dafür gibt es ja Pilzbestimmungsbücher. Eierschwammerl und Parasole sowie zuletzt auch ein mittlerer Steinpilz landen in den mitgenommenen Körben.
Am späteren Nachmittag wird es spannend: Die gemeinsamen Vorbereitungen für das Abendessen beginnen. Nein, nicht weil Waltraud und das Küchenteam ausgefallen sind, sondern ganz planmäßig. In kleinen Gruppen werden auf mehreren Feuerstellen in Töpfen und Pfannen Kartoffel und Nudeln gekocht und dann mit diversen anderen Zutaten zu einem würzigen Abendessen verarbeitet. Mancher erlebt zum ersten Mal, wie lange Wasser braucht, um auf offenem Feuer zu kochen zu beginnen. Und wie lange dauert es, bis eine Kartoffel genießbar ist? Nun ja, auch das bringt eine Horzionterweiterung. Um das Projekt „Abendessen selbst gemacht“ zusammenzufassen: Es hat ausgezeichnet geschmeckt, dank Davids ausgefeilter und flexibler Küchenlogistik.
Nach dem Tagesabschluss am Lagerfeuer mit einer Andacht von Lisa über Florence Nightingale, der Begründerin der modernen Krankenpflege, ist diesmal aber noch lange nicht Schluss. Am Programm steht, was bei keinem Zeltlager fehlen darf: Ein Nachtspiel. Diesmal ist es der Klassiker, bei dem von der einen Gruppe eine Lampe verteidigt, von der anderen dieselbe „erobert“ werden soll. Der finstere Wald, die Stille und die dann doch zu hörenden Geräusche sorgen für ausreichend Spannung, um anschließend besonders gut zu schlafen.
Mittwoch: Heute ist der Sommer zurück. Daher geht es gleich nach dem Frühstück ab ins Freibad nach Pregarten. Eine Station mit der Eisenbahn, ein kurzer Spaziergang, und schon sind wir mitten im kühlen Nass. Neben einem Sprungturm gibt es auch eine Wasserrutsche und ein Beachvolleyballfeld. Für Unterhaltung ist also gesorgt.
Auf die Frage, was bisher am Besten gefallen hat, gibt es unterschiedliche Antworten. Patrik, 12 Jahre, der aus Bayern zu uns gekommen ist, meint: „Dass man die Mädchen nass machen durfte.“ Lisa, 26 Jahre, und zum zweiten Mal mit Begeisterung als Betreuerin im Einsatz sagt: „Das Volleyballspielen“. Raphaela, 13 Jahre, aus Kärnten: „Das Nachtspiel. Katharina und ich sind zwar „nur“ im Wald gesessen und haben gewartet, aber es war sehr spannend. Leider haben wir nicht verhindern können, dass unsere Lampe, die unsere Gruppe verteidigen sollte, erobert wurde.“
Mehr Abenteuer aus Selker demnächst hier auf dieser Website, sofern es die Zeit und die Umstände ermöglichen.
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